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1. Geschichte des Altertums - S. 49

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Alexander der Große. 49 umgab er, der Beherrscher Asiens, um den Asiaten zu zeigen, daß er an die Stelle der Perserkönige getreten sei, sich mit demselben Prunk und derselben Feierlichkeit, wie jene es getan hatten; dann erschien er in der persischen Königstracht und verlangte von allen, auch den Macedoniern, daß sie ihn durch Fußsall ehrten. Auch zog er vornehme Perser, Angehörige des bisher herrschenden Volksstammes, an sich heran und verlieh ihnen Ämter und Statthalterschaften; es lag ihm daran, Macedonier und Perser, die er beide zu herrschenden Völkern in seinem Reich bestimmt hatte, einander zu nähern. Zunächst aber erregten diese Neuerungen bei den Macedoniern, die sich zurückgesetzt glaubten, viel Unmut. Ja, es entstand eine Verschwörung gegen das Leben des Königs, um die auch Philotas, der Sohn Parmenions, wußte, ohne daß er sie ihm gemeldet hätte; als Alexander davon erfuhr, ließ er ihn hinrichten und auch feinen Vater Parmenion, der sich in Ekbatana befand, töten. Bald darauf führte die Mißstimmung der Offiziere wieder zu einem Ausbruch. Klitus reizte den König beim Gelage dadurch, daß er feine Taten herabsetzte und dafür die Verdienste seines Vaters aufs höchste pries; da ergriff Alexander im Rausche einen Speer und durchstach den, der ihm am Granikus das Leben gerettet hatte. Freilich, als er die Tat vollführt hatte, erfaßte ihn die tiefste Reue; drei Tage lang verschloß er sich vor den Seinen und weigerte sich Speise und Trank zu sich zu nehmen. Bald aber war Alexander zu neuen Taten bereit; und die Seinen waren ^un9b{”°^ willig ihm zu folgen. Mit einem großen Heere, das teils aus Macedoniern und Griechen, teils aus ausgehobenen Asiaten bestand, brach er über das Gebirge in das märchenhafte Wunderland Indien ein. Er überschritt den Indus und drang bis zu dem Hyphasis vor, einem der Flüsse des Pand-fchab, des Fünfstromlandes; hier aber weigerten sich feine Truppen weiterzuziehen. Da entschloß er sich zur Umkehr. Zwölf turmhohe Altäre ließ er errichten, um das Endziel seiner Feldzüge zu bezeichnen. Dann fuhr er auf einer Flotte, die er hatte bauen lassen, den Indus abwärts bis zum indischen Ozean, den noch kein Grieche gesehen hatte, und brachte hier dem Poseidon ein feierliches Opfer. Die Flotte übergab er darauf feinem Admiral N e a r ch u s, der sie durch unbekannte Meere bis zur Mündung des Euphrat und Tigris führte; er selbst begann mit dem Landheer den Rückmarsch durch die wasserlosen Wüsten Gedrosiens, des heutigen Veludschistan. Dort erduldeten die Truppen furchtbare Qualen, und viele von ihnen starben; aber der König teilte mit ihnen alle ihre Leiden und schüttete wohl das ihm in einem Helm gebrachte Wasser ungetrunken auf den Boden, um vor den Seinen nichts voraus zu haben. Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch für Miidcheiilch. I. 5. Auff. 4

2. Geschichte des Altertums - S. 74

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
74 Geschichte der Rbmer. Schlacht am M e t a u r u s in Umbrien wurde Hasdrubal geschlagen, sein Heer vernichtet; Sdietciitnis , 207. er selbst suchte verzweifelt den Tod und sand ihn. Sein abgeschnittenes Haupt ließ der römische Konsul den Vorposten Hannibals zuwerfen, und dieser brach, als es ihm gebracht wurde, in die Worte aus: „Ich erkenne das Schicksal Karthagos!" Er zog sich jetzt nach der Südspitze der italischen Halbinsel zurück. Wo. § 77. Der afrikanische Krieg. 205—201. Indessen vollendete S c i p i o -die Eroberung Spaniens. Nach Rom zurückgekehrt, wurde der tapfere und hochsinnige Feldherr vom Volke mit Jubel empfangen und wider das Herkommen trotz feiner Jugend zum Konsul gewählt. Nun faßte er den Plan, durch einen Feldzug nach Afrika den Krieg zu beenden; mit einem Heere überschritt er das Meer. In seinem Lager befand sich der vertriebene König von Numidien, Masinissa. Zuerst ward Numidien erobert und Masinissa wieder eingesetzt. Indessen hatte der Senat von Karthago Hannibal den Befehl zukommen lassen, zurückzukehren; und so verließ dieser Italien, das er so lange mit dem Schrecken seines Namens erfüllt hatte, und führte den Rest feiner Veteranen in die Heimat zurück, die er feit feinem neunten Lebensjahr nicht gesehen hatte. Bei der Stadt Schlacht bei Q a m a trafen die Heere aufeinander. Der Schlacht ging eine Zusammen-202. ^ ^ , kunft beider Feldherren voran; aber es kam zu keiner Einigung, ^n dem langen und blutigen Kampfe siegten die Römer. Hannibal eilte jetzt nach Karthago und riet selbst, Frieden zu schließen. Dieser kam unter der Bedingung zustande, daß die Karthager alle Besitzungen außerhalb Afrikas, also vornehmlich Spanien, abtraten, einen Tribut zu zahlen versprachen und sich verpflichteten, keinen Krieg ohne Roms Zustimmung zu führen. So hatte Karthago nicht nur feine Macht, sondern seine Selbständigkeit eingebüßt. Rom beherrschte nunmehr die Küsten des westlichen Mittelmeers. Scipio, dem es diese gewaltigen Erfolge verdankte, erhielt den Beinamen Afrikanus. Die Begründung der römischen Herrschaft im Osten. § 78—79* Die Niederwersnna Makedoniens littb Syriens. Kaum hatten die Römer den zweiten punifchen Krieg beendet, als die Kämpfe um die Unterwerfung des Ostens begannen. Ein mehrjähriger Krieg mit Makedonien zunächst hatte zur Folge, daß dieser Staat sich beugen mußte und Griechenland unter die Herrschaft Roms trat; in den Ländern am ägätfchen Meere gebot fortan der Wille römischer Beamten und Gesandten.

3. Geschichte des Altertums - S. 76

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
76 Geschichte der Römer. steigen. Und in der Tat folgte ihm der größte Teil der Versammlung. Doch verlieh er darauf Rom und begab sich auf sein campanisches Landgut. Dort starb er bald; wie er es angeordnet hatte, wurde seine Asche nicht nach der Hauptstadt übergeführt. Cato. Zu seinen Gegnern gehörte Marcus Porcius Cato, ein ehrenhafter, sittenstrenger, vaterlandsliebender Mann, der mit ganzer Seele auf die Erhaltung des echten Römertums bedacht war. Er sah mit tiefer Sorge, wie sich in Rom seit den unerhörten Siegen der letzten Jahrzehnte alle Verhältnisse änderten, wie Genußsucht, Habgier und Müßiggang einzogen und die frühere Einfachheit und Strenge verdrängten, wie die Bildung und die Anschauungen der von ihm als leichtfertig verachteten Griechen immer weitere Fortschritte machten und über die Überlieferungen und Sitten der Vorfahren den Sieg zu gewinnen schienen. Er war der Sohn eines Landwirts; Landwirtschaft blieb auch später seine Lieblingsbeschäftigung. Den Höhepunkt seines Lebens erreichte er in seiner Censur, die er mit einem gleich-gesinnten Amtsgenossen zusammen bekleidete; mit großer Schärfe übten beide das ihnen zustehende Recht, solche Persönlichkeiten, denen man einen unwürdigen Lebenswandel vorwarf, aus dem Senat oder aus dem Ritterstande auszustoßen oder ihnen eine Rüge zu erteilen. § 81. Die Einverleibung Makedoniens, Griechenlands, Asiens. Prrseus.indessen machte König Perseus von Macedonien noch einmal den Versuch, das römische Joch abzuschütteln. Mehrere Jahre dauerte der Krieg. Aber als Lucius Amilius Paullus, der Sohn des bei Cannä gefallenen Konsuls, bei der Stadt P y d n a an der macedonischen Küste im Jahre 168 einen völligen Sieg errungen hatte, gab Perseus die Hoffnung auf und verließ flüchtig sein Land; er ward jedoch gefangen genommen, und Amilius führte ihn mit sich nach Italien und ließ ihn bei dem glänzenden Triumph, den er feierte, mit aufführen. Etwas später, 146, wurde Mace-Macedonien fronten zur römischen Provinz gemacht. In demselben Jahre nahm die Freiheit Griechenlands ein Ende. Der a ch ä i s ch e Bund, der zahlreiche griechische Städte vereinigte, hatte es gewagt, sich gegen die römische Willkür aufzulehnen. Aber die Griechen von damals waren ihren Vorfahren sehr unähnlich, ein sittlich gesunkenes Volk ohne Tapferkeit und Vaterlandsliebe. Nach kurzem Widerstände wurden sie geschlagen; die Stadt Korinth wurde im Jahre 146 von dem Konsul Luciusmummius genommen und zerstört. So hatten es aus Handels-eifersucht die römischen Kaufleute gewünscht; Roms politische Macht wurde dazu benutzt, um auch dem Handel Roms die Herrschaft in den Ländern des

4. Geschichte des Altertums - S. 5

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Perser. 5 Griechenstädte an der Westküste wurden unterworfen; hier setzten die Perser allenthalben Fürsten, sogenannte Tyrannen, ein. Nunmehr wandte sich Cyrus gegen B a b y l o n, das damals einen un- Eroberung tätigen und schwelgerischen König hatte. Nachdem Cyrus die Stadt ge- Babylon, nommen hatte, gestattete er den I u d e n in die Heimat zurückzukehren und die Mauern von Jerusalem wieder auszubauen. Zum Schluß zog Cyrus gegen die im heutigen Turan wohnenden?^ M a s sa g e t e n, ein wildes Nomadenvolk, d. H. ein Volk, das keine festen Wohnsitze hatte und mit seinen Herden und Zelten bald hier bald dort sich niederließ. Dort ist er 529 gefallen. Seine Grabstätte ist noch heute in der Gegend von Persepolis erhalten, freilich ohne den Sarg; sie trägt die Inschrift: Ich Kurus der König, der Achämenide. Es war etwas Edles in seinem Charakter. Er hatte ein großes Reich gegründet, das von den Grenzen Indiens bis nach Palästina und zum Hellespont reichte. § 6. Kambyses. Des Cyrus Sohn und Nachfolger Kambyses war Kambys-r. ein tatkräftiger, aber zugleich leidenschaftlicher und grausamer Mann. Er führte die persischen Heere nach Ägypten, besiegte den König dieses Landes in einer Schlacht und machte es zu einer persischen Provinz. Die Ägypter behandelte er hart und rücksichtslos. Als sie einst einen neugefundenen Apisstier, d. h. einen schwarzen Stier mit einem weißen Fleck aus der Stirn, mit lärmender Freude feierten, ließ er ihn vor sich führen und stach ihn nieder. Indessen erfuhr der König, daß während seiner Abwesenheit in Persien ein A u f st a n d ausgebrochen sei; ein Priester oder Magier hatte sich erhoben. Sofort brach er gegen ihn auf, verwundete sich aber unterwegs selbst und starb. § 7. Darms. Jener Magier blieb nicht lange im Besitz der Herrschaft. Sieben vornehme Perser verbanden sich zu seiner Ermordung; einer von ihnen, D a r i u s , wurde auf den Thron erhoben. Er war ein starker und tatkräftiger, kluger und gerechter Herrscher, dazu ein frommer Mann und treuer Verehrer des Ormuzd. Zuerst hatte er in mehreren Provinzen Ausstände niederzuwerfen; insbesondere mußte Babylon wiedergewonnen werden. Daraus widmete er sich der Ordnung seines weiten Reiches, Ordnung der Snctujcs. das Iran, Mesopotamien, Syrien nebst Palästina und Phönizien, Kleinasien und Ägypten umfaßte. Er teilte es in Provinzen, an deren Spitze er Satrapen, d. H. (Statthalter, stellte. Den unterworfenen Völkern legte cu Tribute auf und bestimmte, wieviel Truppen sie für Kriegszüge stellen

5. Geschichte des Altertums - S. 97

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Tie römische Literatur. 97 Entscheidungskampfe. Bei Actium, an der Westküste Mittelgriechenlands, «ettum ». wurde eine gewaltige Seeschlacht geschlagen. Aber während des Kampfes verließ Kleopatra, die den Sieg des Gegners voraussah, plötzlich den Schauplatz und trat die Heimfahrt nach Alexandria an; und Antonius ließ, als er dies merkte, seine kämpfenden Truppen schimpflich im Stich und folgte ihr nach. So entschied sich der Sieg des Octavian, dem sich bald darauf auch das Landheer des Antonius ergab. Im nächsten Jahre erschien Octavian vor Alexandria. Antonius30-stürzte sich, als er die fälschliche Nachricht erhielt, daß sich Kleopatra bereits das Leben genommen habe, in sein Schwert. Auch Kleopatra entschloß sich zu sterben, als sie sah, daß Octavian die Absicht habe, sie in seinem Triumphzug den Römern zu zeigen; durch den Biß giftiger Schlangen fand sie den Tod. Ägypten wurde zu einer römischen Provinz gemacht. Als unangefochtener Beherrscher des römischen Reiches kehrte Octavian in seine Die römische Literatur. § Die römische Literatur ist durch die der Griechen stark be- einstufst worden. Die bedeutendsten römischen Lustspieldichter, der derbe P l a u t u s und der feinere T e r e n z (Terentius), die in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts v. Chr. lebten, schlossen sich an die Stücke griechischer Lustspieldichter an. Ebenso ahmten die römischen Lyriker die griechischen Liederdichter nach: so Catull, der zu Cäsars Zeit lebte; so die Dichter des augusteischen Zeitalters, der leidenschaftliche Properz, der zartere T i b u l l, der versgewandte O v i d, der Dichter der „Verwandlungen" (Metamorphosen), und der philosophische Oden- und Satirendichter H o r a z. In demselben Zeitalter lebte V e r g i l, der bedeutendste römische Ependichter, der Schöpfer der „Aneide". Der hervorragendste unter den älteren Prosaikern Roms ist Catopr-i». (vergl. §80), der Geschichte schrieb und von dem wir noch ein Werk über die Landwirtschaft haben. Eine bedeutende Stellung unter den Schriftstellern des letzten Jahrhunderts v.chr. nimmt Cicero ein (§97), nicht nur als Redner, sondern weil er seine Landsleute mit griechischer Bildung, besonders der griechischen Philosophie bekannt machte. Gleichzeitig erreichte die Geschichtschreibung in Cäsar und S a l l u st eine hohe Stufe der Vollendung. Im Zeitalter des Auguftus faßte Livius die gesamte römische Geschichte zusammen. Ein Jahrhundert später lebte der Geschichtschreiber T a c i t u s, ein Meister des Stils, in dessen Büchlein „Germania" wir Deutsche die wichtigsten Nachrichten über unsere Vorfahren finden. Hauptstadt Rom zurück. )1 Neubauer, Geschichll Lehrbuch für Mädckensch I. 5. Ausl. 7

6. Geschichte des Altertums - S. 30

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
30 Geschichte der Griechen. Staatsmänner, welche Gegner Spartas waren, traten jetzt an die Spitze Athens; unter ihnen war der bedeutendste P e r i k l e s. § 32. Das Ende der Perserkriege. Trotzdem aber die Athener in der Heimat mit der feindseligen Haltung der Peloponnesier zu rechnen hatten, gaben sie die Angriffe auf das Perserreich nicht auf. Auf Cimons Betrieb, der indessen aus der Verbannung zurückgekehrt war, ward eine neue große Flotte ausgerüstet; sie segelte unter Cimons Führung nach der Insel 449 C y pe r n. Dort ist dieser im Jahre 449 an einer Krankheit gestorben; die Timon? Tod. Seinen aber errangen nach seinem Tode noch einmal bei der Stadt S a l a -Salamis! m i's auf Cypern einen glänzenden Sieg zu Wasser und zu Lande. Friede 448. Darauf wurde Friede mit den Persern geschlossen. Das große Perserreich war dem kleinen Griechenland unterlegen. Es verfiel fortan unter kraftlosen Herrschern mehr und mehr; mächtig dagegen erblühte nach innen und außen die Stadt Athen, die Führerin im Freiheitskampfe. 2. Die Zeit des Perimes. Pcrikles und der athenische Staat. Pertkies. § 33. Pcrikles. Der Mann, der nunmehr an der Spitze Athens stand und dort bis zu seinem Tode eine fast fürstliche Stellung eingenommen hat, P e r i k l e s, war der Abkömmling eines adligen Geschlechts. Aber nicht darauf beruhte seine außerordentliche Gewalt, sondern auf der Macht seiner Persönlichkeit, seinem Hochsinn und Edelmut, seinen großen Gaben, seiner staatsmännischen Klugheit, seiner hinreißenden Beredsamkeit, seiner tiefen Bildung. Er war der Freund der Philosophen, mit denen er die tiefsten Fragen zu erörtern pflegte, und der Künstler, deren Werke er förderte. Er bekleidete kein anderes Amt als das eines Feldherrn, wozu er jährlich neu gewählt wurde; aber die gesamte Staatsverwaltung stand unter seinem Einfluß. Der Witz der Athener verschonte auch ihn nicht, und sie erzählten sich wohl, daß er nur deshalb immer den Helm trage, um die seltsame Gestalt seines Kopfes zu verbergen; aber wie ein „Olympier" wurde er doch von ihnen verehrt, und jahrzehntelang trug er über alle Anfeindungen seiner Gegner durch die Überlegenheit seiner Einsicht und die Macht seines Wortes den Sieg davon. Athens Verfassung war zwar dem Namen nach demokratisch; in Wahrheit aber herrschte Perikles. Friede mit § 34. Die äußerc Politik. Die Streitigkeiten, welche zwischen Athen e?aita und den peloponnesischen Staaten bestanden, wurden im Jahre 446 durch einen Frieden beigelegt.

7. Geschichte des Altertums - S. 39

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter pelopoimesische Krieg. 39 summen zur Verfügung stellten, mit denen sie eine Flotte auszurüsten vermochten. Dennoch wurden die Athener nicht sofort überwältigt. Ja, als A l c i -biad es, der Sparta wieder verlassen hatte, sich mit seinen Landsleuten Mr»»,. aussöhnte und den Oberbefehl über die Flotte übernahm, gewannen sie zeitweilig die Oberhand. Als der siegreiche Feldherr nach dreijähriger Flottenführung nach Athen zurückkehrte, wurde er mit ungeheurem Jubel empfangen. Aber schon im nächsten Jahre wurde Alcibiades wieder gestürzt; er verließ Athen von neuem und begab sich auf seine großen Güter in Thvacien. Sein Sturz war verhängnisvoll; denn eben damals wurde durch den neuernannten persischen Statthalter, den ehrgeizigen und tatkräftigen Prinzen Cyrns, und den ebenso ehrgeizigen, verschlagenen und gewalttätigen spartanischen Flottenbefehlshaber Lysander das Bündnis beider Staaten neu befestigt. Noch einmal siegten zwar im Jahre 406 die Athener zur See bei denarginusischenjnseln, welche zwischen Lesbos und dem asiatischen Festlande liegen. Aber es war ihr letzter Sieg, und ihm folgte zudem ein trauriges Nachspiel. Die siegreichen Feldherren nämlich hatten es eines Sturmes wegen unterlassen, nach der Schlacht die Schiffbrüchigen zu retten und die Leichen zu sammeln; deshalb wurden sie angeklagt und von dem aufgeregten Volke wegen Gottlosigkeit verurteilt und hingerichtet. Im nächsten Jahre, 405, trug Lysander über die athenische See-macht bei den Ziegenflüssen (Ägospotamoi), die in den Hellespont ein- Mfien *05. münden, einen entscheidenden Sieg davon. So wurde die letzte Flotte, welche die Athener gehabt hatten, vernichtet. Nun zog Lysander von einer ionischen Stadt zur anderen, vertrieb überall die Athener und setzte spartanische Statthalter ein. Dann legte er sich im Jahre 404 mit der Flotte vor Athen,^nn^m-das zugleich vom Lande her durch das spartanische Heer belagert wurde. 404-Nach einigen Monaten des Widerstandes mußte sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Sie wurde zwar nicht zerstört; aber die langen Mauern wurden geschleift, die Schiffe ausgeliefert, der athenische Bund aufgelöst und in Athen selbst die Demokratie beseitigt und die Regierung den sogenannten dreißig Tyrannen übergeben. Sparta hatte die Vorherrschaft in Hellas gewonnen. Es hatte sie freilich gewonnen mit Hilfe der Perser, deren Ansturm vor einigen Jahr-zehuten von Griechenland gemeinsam zurückgewiesen war. Es nutzte seine Macht in gewalttätiger Weise aus; bald lastete Spartas Herrschaft weit drückender auf Hellas, als je die Macht Athens. So kam es, daß sich bald

8. Geschichte des Altertums - S. 50

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 Geschichte der Griechen. § 51. Alexanders Ausgang. Nach der Rückkehr feierte Alexander zu Susa mit großem Glanz seine Vermählung mit einer zweiten Gemahlin, der Tochter des Darius, S t a t i r a; durch diese Heirat erschien er in. den Augen der Asiaten gleichsam als Erbe des letzten Perserkönigs. Zugleich mit ihm nahmen auf seinen Wunsch viele seiner Macedonier persische Frauen; auch auf diese Weise suchte der König beide Volksstämme zu verschmelzen. Als er darauf einen Teil seiner alten Soldaten in die Heimat entlassen wollte, hätte der Unwille beinahe zu einer Empörung geführt; doch wurde er des Aufstandes Herr. Er war der Beherrscher eines ungeheuren Reiches geworden, in welchem er für Aufrechterhaltung des Friedens, der Ordnung und des Rechts sorgte, die Arbeit des Landmanns, des Handwerkers, des Kaufmanns schützte. Weithin erscholl die Kunde von seiner Macht und seinem Ruhme; in Babylon, wo er eine Zeitlang seine Residenz nahm, empfing er selbst von den Karthagern und von den italischen Völkerschaften Gesandte. Aber seiner Regierung war keine lange Dauer beschieden. Zuerst starb sein vertrautester Freund, den er gern seinen Patroklus nannte, H e p h ä st i o n, und wurde von ihm tief betrauert und mit ungeheurer Pracht bestattet. Dann wurde er selbst im Jahre Alexanders 323 von einem tödlichen Fieber ergriffen. Als das Ende nahe war, ver-Tod 323. jstn^en jejne Soldaten ihn noch einmal zu sehen; Mann für Mann zogen sie an dem Lager des sterbenden Helden vorüber, der sie nur noch mit dem Blick der Augen zu grüßen vermochte. Er starb kinderlos; seinen Feldherren, die ihn fragten, wem er sein Reich hinterlasse, soll er geantwortet haben: dem Würdigsten. Er war bei seinem Tode erst dreiunddreißig Jahre alt. Die Reiche der Diadochen. § 52. Auf Alexanders Tod folgte ein kriegerisches Zeitalter. Zunächst erhob sich Athen, von dem Gedanken der Freiheit Griechenlands noch einmal begeistert; und andere griechische Staaten schlossen sich ihm an. Aber nicht lange konnte die Stadt der macedonischen Übermacht widerstehen und Tod de» ergab sich. Demosthenes, der das Haupt der Erhebung gewesen war, rrmosthen-r. ^ qu^ eine fieine Insel, wo er in dem Tempel des Poseidon Zuflucht suchte; als er sich auch hier von den Häschern erreicht sah, gab er sich selbst den Tod durch Gift, das er in seinem Schreibgriffel bei sich trug. D!- Viel furchtbarer waren die Kriege, die zwischen den Feldherren des Staate,'" verstorbenen Herrschers, den Diadochen, d. h. Nachfolgern, geführt wurden. Aus diesen Jahrzehnte dauernden Kämpfen gingen endlich drei

9. Geschichte des Altertums - S. 72

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Geschichte der Römer. gewesen war, wurde zum Diktator ernannt. Sein Grundsatz war, dem Hannibal keine Schlacht zu liefern, sondern ihm vorsichtig, alle seine Bewegungen beobachtend, zu folgen und jedenfalls zu verhindern, daß die italischen Städte und Völker zu ihm abfielen. Von dieser Kriegführung hat er den Beinamen Cunctator, der Zauderer, erhalten. Hannibals Heer war zu schwach, als daß er Rom hätte angreifen können; vielmehr war sein Augenmerk darauf gerichtet, die römischen Bundesgenossen für sich zu gewinnen. So durchzog er denn ungehindert Mittel-Italien. Die Römer wagten nicht ihm im Felde entgegenzutreten; aber von den Bundesgenossen fiel keiner zu ihm ab. !16- Für das Jahr 216 wurden Ämilius Paullus und Terentius Varro zu Konsuln gewählt; jener ein Patrizier, ein Mann von maßvoller, vornehmer Gesinnung, dieser ein Führer der Volkspartei, ein leidenschaftlicher Mensch von brennendem Ehrgeiz. Mit einem starken Heer von 80 000 Mann zu Fuß und 6000 Reitern traten sie in Apulien, in der Gegend von bet C a n n ä, Hannibal gegenüber, der nur 40 000 Mann zu Fuß, aber 10 000 Reiter bei sich hatte. Paullus suchte nach der Art des Fabius eine Schlacht zu vermeiden; Varro aber wünschte sie und stellte an einem Tage, an dem er den Oberbefehl führte, das Heer in Schlachtordnung auf. Infolge der Überlegenheit der karthagischen Reiterei und der genialen Feldherrnkunst Hannibals wurde das römische Heer trotz tapferer Gegenwehr völlig geschlagen und vernichtet. Nur wenige Tausend retteten sich aus der Schlacht. Paullus fiel, mit ihm viele vornehme und angesehene Männer; und Hannibals Bruder Mago, der nach Karthago geschickt wurde, um eine Hilfssendung zu erbitten, konnte im karthagischen Rat einen Scheffel erbeuteter goldener Ringe ausschütten, welche gefallenen römischen Rittern und Senatoren abgezogen worden waren. Es war eine der furchtbarsten Niederlagen, welche die Römer je erlitten haben. Auch hatte sie bedeutsame Folgen. Zunächst nämlich fiel jetzt ein beträchtlicher Teil deritalischenbundesgenossenzu Hannibal ab, vor allen C a p u a in Campanien, damals die zweite Stadt Italiens, in der das karthagische Heer darauf die Winterquartiere bezog. Ferner schlossen die Stadt Syrakus, die, solange der Tyrann Hiero lebte, treu zu Rom gehalten hatte, und der den Römern längst feindselig gesinnte König Philipp von Macedonien mit Hannibal ein Bündnis. Ab?r nie zeigte Rom mehr Heldenmut und Standhaftigkeit. Dem zurückkehrenden Konsul Varro ging der Senat feierlich entgegen und dankte ihm, daß er am Vaterlande nicht verzweifelt habe; laute Trauer wurde verboten, ein Gesandter Hannibals, der über die Auswechselung der Gefangenen verhandeln

10. Geschichte des Altertums - S. 4

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Geschichte de- Orients. waltiger Eroberer, der auch Jerusalem 586 zerstörte, dem Reiche Juda ein Ende machte und die Inden in die Gefangenschaft nach Babylon führte. Aber er war auch ein bedeutender Regent, der die verfallenen Kanäle wiederherstellte, in Babylon prächtige Bauten aufführte und die Stadt durch eine gewaltige Mauer schützte. Die Perser. § 5. Cyrus, der Gründer des Perserreichs. Auf dem Hochlande von Iran hatten sich Völker indogermanischen Stammes niedergelassen, unter denen vor allem die Meder und Perser zu nennen sind. Sie waren Völker, die das Reiten und Bogenschießen über alles schätzten, zugleich aber den Boden bebauten und durch künstliche Bewässerung und Anpflanzung von Fruchtbäumen die Steppe zurückzudrängen suchten. Sie kannten Götter des Lichts und der Finsternis, der Wahrheit und des Truges, des Guten und Religion.des Bösen. Als oberster der guten Götter erschien ihnen Ormuzd (Ahu-rarnazda), als oberster der bösen Geister Ahriman (Angramanjus). Ihre Religion, als deren Stifter sie Z a r a t h u st r a (Zoroaster) verehrten, verlangte von jedem einzelnen, in dem großen Kampfe der guten und bösen Geister Partei zu ergreifen und für das Wahre und Gute einzutreten. Nach dem Sturze von Ninive waren die M e d e r das herrschende Volk »Vw«, in Iran. Bald aber erhoben sich gegen sie die P e r s e r unter ihrem König Cy ru s und stürzten um 550 ihre Herrschaft. Die Sage erzählt, Cyrus sei der Enkel des letzten Mederkönigs Astyages, der Sohn seiner Tochter Mandant gewesen; Astyages habe ihn einer bösen Vorbedeutung wegen auszusetzen befohlen, aber er sei gerettet und im geheimen aufgezogen worben und habe ihn später vom Throne gestoßen. ns «röfii! Bald hatte Cyrus auswärtige Kriege zu fuhren. König Krösus von ' "' Lydien zog über den Halysfluß nach Osten, um ihn anzugreisen; er hatte vorher das delphische Orakel befragt, welches ihm die zweideutige Antwort gegeben hatte: wenn Krösus den Halys überschreitet, wird er ein großes Reich zerstören. Aber er mußte sich zurückziehen; dann wurde er bei seiner Hauptstadt Sardes völlig geschlagen, die Stadt erstürmt und er selbst gefangen genommen. Cyrus wollte, wie die Sage erzählt, den Lyderkönig aus einem Scheiterhaufen lebendig verbrennen lassen. In diesem Augenblick erinnerte sich dieser des weisen Atheners S o l o n, der ihm einst gesagt hatte, niemand sei vor seinem Tode glücklich zu preisen, und rief dreimal feinen Namen. Cyrus wurde aufmerksam; Solons Wort machte tiefen Eindruck auf ihn, und er begnadigte den Krösus und behielt ihn an seinem Hofe. Ganz Kleinasien aber wurde eine Provinz des Perserreiches. Auch die
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